IRONORE

Zivilschutzübung im europäischen Raum für die länderübergreifende Kooperation im Krisenfall und unter Einsatz XR

#health #worksafety #skill #procedure

Aufgrund des vermehrten Auftretens von Erdbeben in Österreich wird im Rahmen der Übung „IRONORE2019“ von einem schweren Erdbeben ausgegangen. Dieses verursacht massive Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen in der gesamten Stadt. Innerhalb der Übung sind insgesamt 15.000 Personen im Bezirk betroffen, es gibt 1.000 Todesopfer und bis zu 300 Personen werden unter den Trümmern vermutet. Weitere 4.000 Menschen sind ohne Strom, Wasser und Nahrung. Dieses unglaubliche Szenario wäre für die Einsatzkräfte ohne den gezielten Einsatz von eXtended Realities nur schwer vorstellbar.

Key Benefits

1350

Teilnehmende

An der Großübung nahmen gesamt 1350 Personen teil.

20

Quadratkilometer

Gesamt wird eine Fläche von 20 Quadratkilometer als XR-Umgebung gebaut.

30

Szenarien

Im Zuge der IRONORE trainieren internationale Einsatzkräfte an 30 Szenarien.

Objectives

Das Zusammenspiel der Einsatzteams aus verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten innerhalb des Union Civil Protection Mechanism (UCPM) und die Kommunikation mit dem Emergency Response Coordination Centre (ERCC) gestalten sich selten in Echtzeit und sind besonders schwierig während Krisenzeiten. Eine essenzielle Komponente für hochrealistische Übungen ist die Abkehr von Papier-und-Stift-Übungen. USAR-Einheiten (Urban Search and Rescue Einheiten) können nur einzelne Gebäude üben, während das Gesamtszenario im Rahmen einer Discussion Based Exercise vorgestellt wird. Dadurch entstehen individuelle Abweichungen in der Vorstellung des Szenarios. Durch den Einsatz realer Umgebungen und einem 1:1 Mapping der Ortsgebiete werden diese Abweichungen wieder zusammengeführt. Mithilfe der Simulationssoftware XVR Simulation und einem individuellen Trainingsumfeld wurde eine einzigartige Übung entwickelt.

Methodology

1:1 Transferierung in die virtuelle Welt

Um ein einheitliches Verständnis für das Ereignis, die Übung und die Region zu erreichen, war es notwendig, die Umgebung direkt in ein digitales XR-Environment zu transkribieren. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Darstellung der Schäden, die in der Realität nicht möglich war. Die Teilnehmer:innen des Trainings hatten so die Möglichkeit, eine zerstörte Stadt bei einer ersten Erkundung zu sehen, was für die Schadensabschätzung unerlässlich war. Als Nebeneffekt konnte ein gemeinsames Verständnis für die Auswirkungen des Erdbebens geschaffen werden. Die Verwendung von echten Referenzierungen, insbesondere von Straßenverläufen, Landschaftsstrukturen und relevanten Gebäuden, war ein wesentlicher Bestandteil der Übung. Aus diesem Grund wurden etwa 50 verschiedene Gebäude entworfen und kartengestützt auf die Geo-Referenzierung abgebildet, da die direkte Darstellung aller Gebäude eine unmögliche Herausforderung darstellte.

Outcome

Die Nutzung von Virtual Reality war ein wesentlicher Bestandteil der Umsetzung des Großübungsprojekts IRONORE. Im Rahmen der Discussion Based Exercise erhielten die Gruppenführer:innen und Kommandant:innen mithilfe eines virtuellen Hubschrauberüberflugs einen Überblick über die zerstörte virtuelle Stadt. Anschließend begann die gemeinsame Planung für alle Einheiten, wobei ein klareres gemeinsames Lagebild und Verständnis der zerstörten Regionen entwickelt wurden, um den Einsatz taktisch fortzusetzen. Durch das immersive Erlebnis wurde die realistische Koordination der Spezialeinheiten gefördert, und Fragen wie die beste Platzierung der Frischwasseraufbereitung, die Bewertung der stark betroffenen Strukturen und die Identifizierung möglicher Gefahren für die Einsatzteams konnten bestmöglich beantwortet werden. Darüber hinaus ermöglichte es die virtuelle Realität, zerstörte oder gefährdete Gebäude zu begutachten und weitere Maßnahmen abzuleiten. Vor Ort in Eisenerz bot die virtuelle Realität auch Unterstützung für den medialen Teil der Übung, der von Social Media Teams betreut wurde. Durch Nachrichtenberichte vom Schauplatz und Social Media-Einspielungen der Bevölkerung wurden die Kommunikationsteams der örtlichen Einsatzkräfte unter Druck gesetzt. Um ein noch immersiveres Übungserlebnis zu schaffen, wurden Animationen verwendet, um ein großes Erdbeben in einem 3D-Modell zu simulieren. Dabei wurde die gesamte Stadt genommen und Bereiche markiert, die vom Erdbeben betroffen sein würden, um die Simulation in diesen Bereichen auszuführen und die verheerenden Auswirkungen eines Erdbebens der Stärke 6 darzustellen. Darüber hinaus wurden insgesamt 13 Einsatzfahrzeuge in die XVR-Software integriert oder angepasst, um die Fahrzeuge des Österreichischen Roten Kreuzes, der Feuerwehr und der Polizei darzustellen. Dabei wurde darauf geachtet, alle Standards der Spieleindustrie einzuhalten.

What our partners say

"Es war das erste Mal, dass wir Übungen mit virtueller Realität ausprobiert haben, und die Erfahrung war insgesamt sehr positiv"


Jose Almodovar Araez, Übungsexperte, Europäische Kommission, Brüssel
"Die Zusammenarbeit mit XRCONSOLE bei IRONORE 2019 war eine der bemerkenswertesten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Dank dieser Partnerschaft können wir nun extremste Situationen realistisch trainieren."


Helmut Aschbacher, Projektmanager, Österreichisches Rotes Kreuz
Previous slide
Next slide